Die Zusammenarbeit mit anderen Arbeitsgruppen im Schwerpunktprogramm ist wegen der Verifizierung der von uns entwickelten Parameter von besonderer Bedeutung und auch Teil unseres Arbeitsprogrammes (siehe Kapitel 1.3).
Wir stehen mit folgenden Arbeitsgruppen in aktivem Kontakt:
Die Zusammenarbeit beeinhaltet:
Im folgenden werden Ergebnisse der bisherigen internen Einzelbesprechungen und Kolloquien dargestellt.
Einzelbesprechungen und Kooperationen
Arbeitsgruppe Schwarze (Dresden)
(a) Anforderungskatalog an unsere Gruppe
Ein Anforderungskatalog von zu erzeugenden Parametern wurde uns zugesandt und bearbeitet. Die Ergebnisse wurden der Arbeitsgruppe Schwarze zur Verfügung gestellt (siehe unten). In Anhang 2 sind einige Beispiele der Anwendung der entwickelten Module bei der Erzeugung von Parametern aus dem Anforderungskatalog dargestellt.
Anforderungskatalog
Ausgehend von einem Punkt der Tiefenlinie sollen über die Bestimmung des Einzugsgebietes oberhalb dieses Punktes folgende Parameter bestimmt werden:
Bericht über die Bearbeitung der angeforderten Module
Mit Hilfe von GRASS und UNIX Tools lassen sich zur Zeit folgende geomorphometrischen Parameter des Anforderungskataloges bestimmen. Die dabei als Ausgangsdaten benötigten Einzugsgebiete lassen sich direkt über die Module r.watershed oder r.water.outlet berechnen:
1. Mittlere Gebietshöhe
r.statistics base=ezg.dat cover=hoh.dat meth=average out=hoh.ave
2. Maximale und mittlere Geländehöhendifferenz
Werkzeuge: r.statistics
r.statistics base=ezg.dat cover=hoh.dat meth=min \ out=hoh.min
Schritt 2: Berechnung der Differenzen
Werkzeug: r.mapcalc
r.mapcalc maxdiff.dat='hoh.max - hoh.min'
bzw.
r.mapcalc avediff.dat='round(hoh.ave - hoh.min)'
3. Flächenanteile der Höhenstufen im Einzugsgebiet.
Werkzeug: r.reclass
r.reclass input=hoh.dat output=hoh.schicht
>100 thru 199 = 1 100-199m
>200 thru 299 = 2 200-299m
>300 thru 399 = 3 300-399m
>end
Werkzeug: r.statistics
r.statistics base=ezg.dat cover=hoh.dat meth=area \ out=hohschicht.sum
4. Gefälle und Exposition.
r.slope.aspect input=hoh.dat aspect=asp.dat \ slope=neig.dat
Werkzeug: r.statistics
r.statistics base=ezg.dat cover=neig.dat meth=average \ out=neig.ave
r.reclass i=ezg.dat o=MASK
> 12 = 12
END
6. Mittleres Geländegefälle in Höhenstufen.
Schritt 2: Erzeugen des Neigungslayers wie in 4).
Schritt 3: Berechnung des mittleren Gefälles
Werkzeug: r.statistics
r.statistics base=hoh.schicht cover=neigung \ meth=average out=neig.ave
7. Hypsometrische Kurve
r.statistics base=ezg.dat cover=hoh.dat meth=distribution \ >distrib.dat
1 102 11In Spalte eins befindet sich die Kategorie des Base Layers, in diesem Fall die Nummer des Einzugsgebiets. In Spalte zwei eine Höhe aus dem Cover Layer und in der dritten Spalte der prozentuale Anteil dieser Höhe am Einzugsgebiet. Dieses Datenformat läßt sich beispielsweise in Excel einlesen, um die hypsometrische Kurve darzustellen.
1 103 8
1 104 21
1 106 28
1 110 32
2 237 4
2 238 8
.
.
.
8. Verhältnis theoretischer und realer Flußdichte
Schritt 2: Berechnung des Quotienten
Werkzeug: r.density.sh
r.density.sh base=ezg.dat cover=tief.theo\tief.real output=tief.dens
(b) GRASS-Unterstützung
Ein Mitarbeiter (Herr Dr. Dröge) der AG besuchte uns mehrmals und unterrichtete sich über die GRASS-Implementierung und die Anwendung von GRASS zur morphometrischen Analyse.
(c) MilGeo - Datensatz
Bezüglich der GRASS-Implementierung und des Imports der Milgeo-Datensätze in GRASS wurde eine intensive Unterstützung betrieben, die von technischer Anleitung bis zur Lieferung der von uns entwickelten Import-Programme reichte (siehe Kapitel 3.1).
Arbeitsgruppe Peschke (Zittau)
(a) Anforderungskatalog an unsere Gruppe
Während des Aufenthalts einer Mitarbeiterin wurden Anwendungen des GPM erprobt.
Anforderungskatalog an unsere Gruppe:
Folgende morphometrischen Parameter wurden von der AG angefordert:
Die Parameter wurden von uns im Juni 1993 geliefert.
Arbeitsgruppe Streit (Münster)
Die Kooperation mit der AG beruht zur Zeit auf der Lieferung der von uns entwickelten und getesteten GRASS-Module, die in die T4HIM -Umgebung eingebunden werden. Die im ersten Antragszeitraum begonne Zusammenarbeit wurde durch die Lieferung weiterer Module fortgeführt.
Im Berichtszeitraum wurden geliefert (siehe auch Kapitel 5):
Arbeitsgruppe Maniak (Braunschweig)
Bei einem Besuch der Arbeitsgruppe wurden Methoden der beiden Arbeitsgruppen in Bezug auf die Regionalisierung diskutiert. Außerdem wurde vereinbart, anhand des Höhenmodells des Ohebachs die unterschiedlichen Methoden quantitativ zu analysieren, indem morphometrische Parameter und Fließzeitdiagramme verglichen werden. Dieses Vorhaben befindet sich in Vorbereitung.
Arbeitsgruppe Plate (Karlsruhe)
Zwei Mitarbeiter unserer Arbeitsgruppe nahmen an einer geführten Geländebegehung des Einzugsgebiets des Weihersbach teil. Außerdem wurden von unserer Arbeitsgruppe eine größere Anzahl von Geländeparametern aus dem Digitalen Geländemodell des Weihersbach berechnet, und der Arbeitsgruppe Plate geliefert. Es wurde vereinbart, morphometrische Parameter an das von der Arbeitsgruppe Plate verwendete hydrologische Modell anzupassen und zum Zweck der Verifizierung unser Parameter nach Karlsruhe zu liefern. Dies soll Ende dieses Jahres erfolgen.
Anläßlich des Workshops am 9. und 10.6.1994 in Münster wurde von uns eine Broschüre zu "Methoden und Verfahren der geomorphometrischen Reliefanalyse unter GRASS" vorgelegt und verteilt. Inhalt waren neben der Beschreibung einiger der von uns entwickelten GRASS-Werkzeuge mehrere Beispiele der Berechnung geomorphometrischer Parameter (die Beispiele orientierten sich am Anforderungskatalog der AG Schwarze und der Zusammenarbeit mit der AG Peschke (siehe Anhang 2). Weiterhin haben wir unsere theoretische Konzeption vorgestellt und einige morphometrische Regionalisierungsverfahren unter GRASS vorgeführt.
Eine getestete Sammlung der von uns entwickelten Module des geomorphometrischen Parametermodells sind in einem Softwarepool unserer Rechner gespeichert und über Internet den Arbeitsgruppen des SPP verfügbar.
Diese Adresse wird ebenfalls zum Datenaustausch mit anderen Arbeitsgruppen genutzt.
Die im Bearbeitungszeitraum intensivierte Zusammenarbeit mit den genannten Arbeitsgruppen hat uns gezeigt, daß das von uns entwickelte Parametermodell im SPP noch nicht genügend bekannt war. Da wir uns, wie von den Gutachtern vorgeschlagen, von der N-A-Modellierung zurückgezogen haben, kann die Parameterverifizierung nur in enger Kooperation mit den Modellgruppen erfolgen. Diese Kooperation wird im nächsten Bearbeitungszeitraum weiterverfolgt werden. Besonders hervorzuheben sind die Anforderungskataloge, die uns ein klareres Bild von den Erwartungen der hydrologisch modellierenden Gruppen in Bezug auf morphometrische Parameter geben.